Immunthrombozytopenie (ITP)

Bei der Immunthrombozytopenie (ITP) zerstört das menschliche Abwehrsystem (Immunsystem) fälschlicherweise die eigenen Blutplättchen. Blutplättchen reparieren verletzte Blutgefäße und sind wichtig, um Blutungen zu stillen (Blutgerinnung). Gibt es zu wenige von ihnen, können Blutungen schneller auftreten und sind schwerer zu stoppen als bei gesunden Menschen. Typische Symptome sind häufige blaue Flecken, kleine punktförmige Blutungen in der Haut (Petechien), Schleimhautblutungen oder bei Frauen eine verstärkte Periode. Bereits kleine chirurgische Eingriffe können zu starken Blutungen führen. Besonders gefährlich sind Gehirnblutungen.

Die Hälfte aller Patienten mit Immunthrombozytopenie sind Kinder. Bei den meisten von ihnen heilt die Autoimmunerkrankung innerhalb eines halben Jahres wieder ab. Bei Erwachsenen hingegen dauert die Krankheit oft deutlich länger.

Bei Verdacht auf eine ITP kann eine Laboruntersuchung zeigen, ob tatsächlich ein Blutplättchen-Mangel vorliegt, für den eine ITP die Ursache ist.

Behandlung

Bei der Immunthrombozytopenie werden verschiedene Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem verändern und die Angriffe gegen den eigenen Körper unterdrücken können. Außerdem wirken sie entzündungshemmend. Häufig kommen so genannte Kortikosteroide zum Einsatz. Außerdem können Antikörper, die dem Körper von außen über eine Vene zugeführt werden (intravenöse Immunglobuline, IVIG), das Immunsystem regulieren (Immunmodulation). Dadurch steigt die Zahl der Blutplättchen schnell wieder an und die Symptome gehen zurück. Blutungen können gestillt werden und die Blutungsgefahr sinkt. Intravenöse Immunglobuline (IVIG) haben im Vergleich zu den anderen Medikamenten fast nur milde, vorübergehende Nebenwirkungen und sind vor allem für Kinder gut geeignet.

Die Herausnahme der Milz kann in schweren Fällen, oder wenn andere Behandlungen erfolglos sind, ebenfalls eine Behandlungsmöglichkeit sein. Etwa zwei von drei Patienten haben nach der Entfernung der Milz keine Immunthrombozytopenie-Beschwerden mehr.

Zudem kann es bei der Immunthrombozytopenie auch nötig sein, Spender-Blutplättchen zu verabreichen.